Wer sind wir?
Welche Uniform tragen wir?
Welches historische Vorbild haben die Uniformen?
Warum gerade eine französische Uniform?
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Die Leichte Infanterie der Prinzengarde zu Vilich-Müldorf bildet eine kurze aber historisch bedeutsame Episode im Rheinland ab. Die rechtsrheinischen Orte von Vilich bis Königswinter waren kurkölnische Exklaven des Kurfürsten, der in Bonn residierte. Sein Herrschaftsgebiet lag im Wesentlichen linksrheinisch.
1789 brach die Französische Revolution aus, in deren Verlauf französische Revolutionstruppen im Oktober 1794 in Bonn einmarschierten. Zuvor war Kurfürst Maximilian aus Bonn geflohen. 1795 rückten französische Truppen ins Rechtsrheinische vor; die rechtsrheinischen Territorien wechseln die Herrschaft, bleiben aber unter französischem Einfluss.
Nach der vernichtenden Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug 1812 werden die Rheinlande befreit. Im Januar 1814 ziehen die französischen Truppen aus Bonn und Köln ab. Als Ergebnis des Wiener Kongresses zur Neuordnung Europas fallen die Rheinlande an Preußen.
Historisch belastbar ist ein Besuch Napoleons rechtrheinisch: Im November 1811 setzte der Kaiser von Bonn über den Rhein und inspizierte die damalige Gemeinde Vilich sowie das Siebengebirge auf Potential für militärische Festungsanlagen.
Mit Sicherheit ist Napoleon von französischem Militär begleitet worden. Vielleicht darf die Leichte Infanterie der Prinzengarde zu Vilich-Müldorf den Anspruch erheben, jene französischen Truppen zu repräsentieren, die hier gestanden haben mögen. Ihr Vorbild ist die französische Infanterie um 1810. Die Karnevalistischen Korps in Bonn und Umfeld tragen eher Uniformen aus der vorrevolutionären Zeit um 1770.
Eingebettet in das rheinische Brauchtum braucht der Schlachtruf der – jetzt in Vilich-Müldorf einquartierten - Leichten Infanterie keine Erläuterung:
Vive le Mühlenbach!